Der Tag beginnt verregnet. So gönnen wir uns ein ausgiebiges Frühstück, welches keine Wünsche offen lässt. Weißwürste, Eierspeisen, Lachs, frische Brötchen und eine große Obstauswahl stehen für uns bereit. Kurz nach 10 sind wir startklar für unsere heutige Tour nach Schliersee. Aber der Regen nimmt zu. Um 11 folgen wir dann schließlich der Empfehlung der Rezeptionistin und wagen den Aufstieg durch den Wald. Da wären wir etwas geschützt. Und so war es dann auch. Mario legt ein ungewohntes zügiges Tempo vor. Serpentine für Serpentine geht es bergauf. Nach einer guten Stunde erreichen wir das Almgebiet und den Berggasthof Neureuth auf über 1.200 m. Der Blick auf den Tegernsee wird noch ein wenig durch den Nebel gestört. Nach einer kleinen Trinkpause und endlich wieder in trockener Kleidung geht’s weiter zu den Gindelalmen, wo von einigen Männergruppen der Vatertag mit Musik und dem einen oder anderen Bier gegangen wird.
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Der Regen hat sich verabschiedet. Unser Rucksack ist immer mehr auf unserer Schulter zu spüren. Aber jetzt geht es bergab. Meinem Knie gefällt das so gar nicht. Der Schotterweg ist wirklich steil und eine gute Stunde dauert der Abstieg, bis wir schließlich im Hennerer Hof ankommen. Himmlische Ruhe, ganz anders als heute auf den Almen. Ein Stück Rharbarberkuchen mit einem großen Cappuccino ist unsere Belohnung. Die Sonne zeigt sich jetzt sogar. Wir kommen mit der Chefin ins Gespräch. Seit 20 Jahren baut sie schon am Hof mit wunderschönen Gemüsegarten, Hofladen und Café. Sie zeigt uns ihren neuen Ofen, in dem jede Woche Brot gebacken wird. Ihre Tochter war nach der Ausbildung auch Weitwandern, quer durch Frankreich. Sie hört gar nicht mehr auf zu erzählen, aber wir müssen weiter. Die Füße schmerzen nun langsam. Es liegen noch knapp 5 km bis zur Bergbahn am Schliersee vor uns.
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Am See und im Kurpark angekommen genießen wir das vor uns liegende Panorama. Toll. Der Himmel wird aber wieder dunkel und so gehen wir zügig weiter. 5 Minuten vorm Ziel fängt uns der Regen dann doch ein. Aber wir sind gut ausgerüstet. Schnell sitzen wir in der Bergbahn, die uns hoch auf die Schliersberg Alm bringt, unserer heutigen Unterkunft. Im Gasthaus feiern noch ein paar Männergruppen. Familien kommen vom Minigolfspielen zurück. Ein kleiner Freizeitpark mit Tramolin, Sommerrodelbahn, usw ist das hier oben. Wir bekommen ein großes Zimmer mit Blick auf den See und können es kaum erwarten aus den Wanderschuhen nach gut 17 km herauszukommen.
Mit Badelatschen gehen wir in die Gaststube und essen ganz lecker. Den Abend runden wir mit einem Saunagang ab. Die Schmerzen an Schulter, Fuß und Waden sind deutlich spürbar. Wir sind gespannt, wie es uns morgen auf dem Weg an den Spitzingsee ergeht.
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