Von Avignon in die Ardeche

Veröffentlicht am 9. Oktober 2025 um 21:38

Diesen Tag haben wir uns für die landschaftlich reizvolle Ardeche aufgehoben. Das Schiff macht gerade in Avignon fest. Abfahrt ist erst am morgigen Nachmittag. So holen Kira und ich morgens unseren gebuchten Mietwagen ab, holen den Rest der Familie vom Schiff dazu und fahren ins 80 km entfernte Vallon Pont d‘Arc. Einmal kehren wir um, weil das Auto eine Anzeige bezüglich der Reifen bringt. Scheint aber nur Fehlalarm zu sein. Weiter geht’s. Es sind kaum Touristen Unterwegs. Die Straßen werden immer leerer, so mehr wir uns der Ardeche nähern. Am Ziel angekommen parken wir unser Auto (kostenfrei, weil Nebensaison) und schlendern über den Wochenmarkt. Gebrannte Erdnüsse werden gekauft und gleich warm verdrückt. Lecker. Es folgt ein Mittagspäuschen mit Pizza, bevor wir uns auf die 30 km lange Panoramastrasse wagen. Am ersten Parkplatz angekommen, treffen wir doch tatsächlich Touristen, zumeist aus Deutschland. Aber keine Menschenmassen. Wir laufen zum ersten Aussichtspunkt. Der Strand liegt noch im Schatten, dafür bekommen wir Bilder ganz ohne andere Menschen. Im Sommer unvorstellbar. 

Wir fahren noch zu einem anderen Aussichtspunkt. Da halte ich sogar die Füße ins Wasser. Ein paar wenige Kajakfahrer sind da. Die Umgebung ist traumhaft. Gern wären wir noch länger hier geblieben, aber wir wollen bis 18 Uhr das Auto abgegeben haben und die Panoramastraße geht noch ein paar Kilometer. So fahren wir weiter. Es geht nach oben. Alle paar Kilometer gibt’s einen Aussichtspunkt. Wahnsinn, was die Natur hier geschaffen hat. Zweimal stehen Ziegen direkt vor uns auf der Straße. Da erschrickt man erstmal.

Der Nachmittag ist da und wir verspüren einen kleinen Kaffeedurst. Aber es hat wirklich jedes Café an der Strecke geschlossen. So machen wir uns auf den Rückweg. In manchen Ortschaften ist jetzt tatsächlich Stau. So brauchen wir viel länger als morgens, um zurück nach Avignon zu kommen. Final wird uns auch noch das Tanken erschwert. An der letzten Tankstelle vor der Mietstation ist das 95 aus. Also irgendwo eine Alternative finden. Das gelingt uns dann auch. Kurz vor 18 Uhr geben wir den Wagen ab und laufen zur Bushaltestelle. Wir haben Pech, denn direkt vor unserer Nase fährt einer ab. Der nächste kommt erst in 25 Minuten. Wir beschließen die gut 2 km zu laufen. Direkt an der Rhone entlang, da gibt es schlechtere Alternativen.

Unser Schiff hat seit heute Morgen den Liegeplatz verändert. Wir liegen nun wieder an einem anderen Schiff an. D.h. 2 unserer 3 Kabinen sind wieder dunkel, wie schon die ganze Reise. Das ist etwas frustrierend, wenn du nie Tageslicht auf dem Zimmer siehst, obwohl du eine Balkonkabine gebucht hast. 

Das musste ich dann heute auch mal beim Hotelmanager loswerden. Aber dieser junge Herr scheint eh wenig motiviert zu sein. Das legt sich auf das ganze Personal nieder. Die Leidenschaft an Touristik, Hotellerie und Gastfreundlichkeit ist wohl irgendwo verloren gegangen. Im Restaurant gibt es 2 Leuchttürme und die Putzkolonne ist auch sehr freundlich, aber beim Rest hat man das Gefühl, sie „müssen“ arbeiten. Lächeln ist hier nicht selbstverständlich. Schade.

Nach dem Abendessen machen wir noch einen Spaziergang durch Avignon. Uns fallen die zahlreichen Obdachlosen auf, auch tagsüber schon. Der Papstpalast ist nur dürftig angestrahlt. Die berühmte Brücke ebenso. Naja, wir schauen uns das morgen bei Tageslicht in Ruhe an. 

 

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